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Alkohol in der
Marktwirtschaft
Alkohol...
- bringt dem Staat ca. 3
Milliarden Euro Steuereinnahmen.
- bewirkt einen Werbe-Aufwand in
Höhe von ca. 1 Milliarde Euro (z.B. Werbe-Agenturen,
TV-Werbung etc.)
- macht ca. 1,8 Millionen
Bundesbürger alkoholkrank.
- verursacht einen geschätzten
volkswirtschaftlichen Schaden in Höhe von 8 bis 10
Milliarden Euro im Jahr (Unfälle, Produktionsausfälle
etc.)
- hat zur Folge, dass jährlich
ca. 2000 Kinder durch Alkoholmissbrauch ihrer Mütter mit
zum Teil schweren Schäden geboren werden.
Was ist chemisch
eigentlich Alkohol?
In der organischen
Chemie sind Alkohole eine ganze Gruppe mit der Endung
"OH" am Ende der Kohlenstoffkette. Alkohole (Alkanole)
sind Kohlenwasserstoffverbindungen. Sie enthalten eine oder
mehrere Hydroxylgruppen (OH), durch die sie in ihrer Wertigkeit
gekennzeichnet sind - z.B. zweiwertiger Alkohol bei zwei
OH-Gruppen.
Der einfachste
Alkohol ist Methanol (Methylalkohol CH3OH). Ein anderer, vom
Geruch her bekannter, ist Iso-Propylalkohol (C3H7OH). Dieser ist
zum Beispiel in Haarwasser enthalten. Außerdem gibt es feste
und mehrwertige Alkohole wie beispielsweise Glycerin. Wenn
wir von Alkohol sprechen, meinen wir aber den sogenannten
Trinkalkohol (Äthylalkohol C2H5OH). Auf natürliche Weise
entsteht Alkohol durch die alkoholische Gärung von Bakterien
oder Pilzen (z.B. Hefe). Dabei werden Monosaccheride,
Disaccheride oder Polysaccheride (Zucker) unter Ausschluss von
Sauerstoff zu Alkohol dissimiliert (umgewandelt).
Je nach
Verwendungszweck und Geschmack werden dem Alkohol dann
Fruchtessenzen, Geschmacksstoffe oder Fuselöle für eine
besondere Note beigegeben. Da alle hochprozentigen Alkohollösungen
der Branntweinsteuer unterliegen, muss Alkohol für gewerbliche
oder wissenschaftliche Zwecke unter Zollaufsicht "vergällt"
(ungenießbar gemacht) werden. Hierzu werden Methanol, Azeton,
Petroläther oder Salizylsäure zugesetzt. Die Vergällungsstoffe,
die den Alkohol von der Branntweinsteuer befreien, sind leider
nicht immer ungefährlich, denn nicht selten kommt es vor, dass
alkoholkranke Menschen in ihrer "Not" zu solchen
Stoffen greifen.
Wie nimmt der
menschliche Körper den Alkohol auf?
Alkohol wird im
gesamten Verdauungstrakt, beginnend mit der Mundschleimhaut,
sehr gut resorbiert (aufgenommen). Über die Mundschleimhaut
werden besonders schnell hohe Alkoholblutwerte erreicht, da der
Alkohol hier die Leber umgeht. Die Alkoholresorbtion wird durch
warmen Alkohol (z.B. Glühwein), durch Zuckerzusatz (z.B. Likör)
und durch Kohlensäure (z.B. Sekt) wegen der verstärkten
Magen-Darm-Durchblutung beschleunigt. Hingegen vermindern
Nahrungsaufnahme, insbesondere Fette und Proteine die
Geschwindigkeit der Alkoholresorbtion. Die Endgültige Aufnahme
bleibt aber die gleiche, sie geschieht nur langsamer.
Der Alkohol wird
nach seiner Aufnahme über das Pfortaderblut zur Leber
transportiert und dort verstoffwechselt. In der Leber wird der
Alkohol durch das Enzym Alkoholdehydrogenase zu Acetaldehyd
(CH3-CHO) abgebaut. Acetaldehyd fürchten alle Trinker, denn das
ist der Stoff, der den "Alkoholkater" macht.
Acetaldehyd wird dann durch die Acetaldehydrogenase weiter
abgebaut zu Acetat (CH3-COOH) bzw. Essigsäure. Die Essigsäure
wird dann im ganzen Körper den Energiestoffwechsel zugeführt
und über den Zitratzyklus und die Atmungskette zu Kohlendioxyd
(CO2) und Wasser oxidiert. Hierbei entsteht Energie. Falls der Körper
keinen Energiebedarf hat, kann die Essigsäure auch in die
Lipogenese eingeschleust werden (d.h. als Fett eingelagert
werden).
Der Alkoholabbau
durch die Alkoholhydrogenase ist mengenmäßig durch die Anzahl
der vorhandenen Enzyme begrenzt. Pro 10 kg Körpergewicht wird
in einer Stunde 1 g Alkohol abgebaut. Die Enzymdichte der
Alkoholhydrogenase kann nicht beeinflusst werden, so dass die
Gewöhnung an große Alkoholmengen eine reine Gewöhnung des
zentralen Nervensystems ist. Das bedeutet, der Alkoholiker, der
zehnmal soviel trinken kann, hat auch die zehnfache Giftdosis im
Körper. Die schon erwähnten Zusatzstoffe im Alkohol (Fuselöle)
werden ebenfalls über die Alkoholhydrogenase abgebaut und
verlangsamen die Alkoholentgiftung. Der Abbau von Acetaldehyd
(der Stoff aus dem der Kater ist :-)) wird durch Zucker gehemmt.
Deswegen ist der Kater beispielsweise nach Bowle besonders
schlimm.
Ca. 5% des
aufgenommenen Alkohols werden über Urin, Schweiß und Atemluft
ausgeschieden.
Wie wirkt der
Alkohol im Gehirn?
Alkohol verändert
in erster Linie die Stimmung. Dabei wirkt er in kleineren Dosen
anregend, bei größeren Dosen eher hemmend. Der Trinkende fällt
zunächst in einen euphorischen Zustand welcher bei weiterer
Alkoholzufuhr in Ermüdung endet. Es gibt verschiedene Theorien,
wie der Rausch zustande kommt, jedoch gilt bislang noch keine
als erwiesen.
Trägheit: GABA (GammaAminoButterAcid)
ist der wichtigste hemmende Überträgerstoff von Nerv zu Nerv (Synapsen).
Seine Wirkung wird durch Alkohol verstärkt. Der Körper
versucht gegenzusteuern, indem er die Rezeptoren vermindert.
Krämpfe: Glutamat
ist ein aktivierender Botenstoff. Unter dem Einfluss von Alkohol
lässt seine Wirkung nach. Gegenregulation - es werden mehr
Rezeptoren gebildet. Glutamat wird für Krampfanfälle im
Entzugsdelirium verantwortlich gemacht.
Halluzination:
Dopamin ist unter anderem ein wichtiger Überträgerstoff des
limbischen Systems, das für unser Gefühlsleben eine starke
Bedeutung hat. Es verliert seine Wirksamkeit unter dauerndem
Alkoholeinfluss. Bleibt der Alkohol aus (Entzug), scheint sich
seine Wirkung aber zu überschlagen - es kommt zu
Halluzinationen.
Vergesslichkeit:
Acetylcholin, ein wichtiger Überträgerstoff im gesamten Körper.
Seine Rezeptoren im Gehirn nehmen unter ständigem
Alkoholeinfluss ab. Das soll für "kognitive Defizite"
verantwortlich sein - es kommt zu Fehleinschätzungen und Gedächtnisschwäche.
Unruhe: Der
Sympathikusnerv, im autonomen Nervensystem, welches nicht willkürlich
beeinflussbar ist, für alle Alarmreaktionen (Stress) zuständig,
reagiert überempfindlich, weil Rezeptoren, die ihn
normalerweise bremsen, untergehen.
Wie wirkt der
Alkohol im Körper?
Alkohol verteilt
sich im gesamten Körperwasser. Er bewirkt ein verstärkte
Magen-Darm-Durchblutung und eine vermehrte Sekretion von Salzsäure
und Verdauungsenzymen. Diese Tatsache nutzt man beispielsweise
mit einem Magenbitter nach einem fettreichem Essen.
Bei Herz- und
Kreislauf wird die periphere Durchblutung angeregt, dadurch ist
die Haut gerötet und warm. Es wird als angenehme Wirkung des
Alkohols empfunden, wenn man friert. Allerdings wird durch die
vermehrte Hautdurchblutung auch vermehrt Wärme abgegeben. So
besteht zum Beispiel für obdachlose Alkoholiker im Winter die
Gefahr des Erfrierens. Die chronische Gefäßerweiterung kann an
Nase, Fingern und Zehen zu einer dauerhaften Aussackung der Gefäße
führen und so zu der sogenannten "Schnapsnase".
In den Atemwegen
kommt es zu einer Verstärkung der Atmung. Dies zeigt sich zum
einen im vermehrten Japsen der Betrunkenen und zu lautem
Schnarchen im betrunkenen Schlaf. Im präfinalem
("Vorendstadium") Stadium der Alkoholvergiftung setzt
allerdings eine zentrale Atemlähmung ein.
In der Niere fördert
der Alkohol zum einen den Grundumsatz der Nierentubuli und zum
anderen selektiv die Nierendurchblutung, dies führt zu einer
verstärkten Diurese (Harnbildung), was den verstärkten
Harndrang erklärt. Trotz dieser nierenanregenden Wirkung ist
die Bierempfehlung beim Nierensteinpatienten unter dem Aspekt
des Alkoholismus nicht unumstritten.
In der Leber kommt
es durch die Entgiftungsfunktion zum Teil zur Überlastung des
Leberstoffwechsels und durch die hohe Alkoholkonzentration auch
zur toxischen Zellschädigung. Dies führt anfangs zur
Leberzellverfettung, später dann zur Fettleber-Hepatitis und in
der Folge durch Zerstörung der Läppchenstruktur der Leber zur
Leberzirrhose. Die Folgen der Leberzirrhose bestehen dann im
Ausfall der Leber als wichtigste Körperdrüse, und zwar sowohl
für die Blutbildung (Transportproteine, Gerinnungsfaktoren,
Energiestoffwechsel) und für die Verdauung (Gallensäuren) und
Ausscheidung von Giftstoffen. Aufgrund dieses Ausfalles kommt es
zur Ascites (Bauchwassersucht) und zur langsamen Vergiftung des
Körpers mit Stoffwechselschrott bis hin zum Leberkoma.
Am Magen-Darm-Trakt
kommt es durch die dauerhafte Alkoholwirkung zu chronischen Entzündungen
(Gastritis und Enteritis), was wiederum die normale
Nahrungsverwertung einschränkt.
Der wichtigste
Angriffspunkt ist das zentrale Nervensystem (ZNS). Im ZNS kommt
es je nach Alkoholdosis zu verschiedenen Wirkungen. In geringen
Dosen werden eher hemmende Zentren des ZNS gehemmt, dadurch
kommt es zur psychischen Auflockerung, zur Fröhlichkeit,
Redseligkeit und auch zur Selbstüberschätzung. Diese
Wirkungen, die schon bei geringen Alkoholdosen auftreten, sind
ja manchmal ganz nett, aber unter dem Aspekt einer psychischen
Krankheit oder des Straßenverkehrs schon gefährlich. Körperlich
sichtbare Folgen dieser "Enthemmung" sind auch schon
erste Gangstörungen bei 0,3 Promille oder einer Einschränkung
des Gesichtsfeldes bei 0,4 Promille. In höheren Alkoholdosen
kommt es zur Hemmung von erregenden Zentren des ZNS, wodurch es
zu Koordinationsstörungen, Sprachstörungen, zur Verlängerung
der Reaktionszeit, zu Störungen in der optischen und
akustischen Wahrnehmung kommt. In diesem Rauschzustand sinkt die
Muskelleistung und man findet eine fatale Diskrepanz zwischen
der eigenen Einschätzung der Leistungsfähigkeit und der Realität.
Bei 1,4 Promille liegt ein kräftiger Rauschzustand vor, bei 2,0
Promille ist das Bewusstsein stark eingetrübt und hier fehlt
dann auch meist das Erinnerungsvermögen, was für den
Betroffenen zum Teil peinlich sein kann. Bei 4,0 bis 5,0
Promille liegt die tödliche Grenzkonzentration, die beim
"normalen Menschen" über die Atemdepression und das
Koma zum Tode führt. Der "trainierte" Alkoholiker
kann durch die Gewöhnung des ZNS sehr viel höhere
Promillewerte vertragen, wobei das Gehirn den hohen Alkoholwert
scheinbar nicht wahrnimmt, aber die anderen Organe wie Leber,
Nieren und Gefäße natürlich erheblich vergiftet werden. Das
Gehirn gewöhnt sich an die dauerhafte Blockade der erregenden
Zentren, so dass der Alkoholkranke im nüchternen Zustand häufig
über Koordinationsstörungen (Zittern), Übelkeit, Erbrechen,
Unwohlsein, Konzentrationsstörungen oder Schlaflosigkeit
leidet.
Folgen
(chronischen) Alkoholmißbrauchs...
Alkoholvergiftung
(akute Alkoholintoxikation)
Bei einer Blutalkoholkonzentration von etwa 3 Promille und
mehr bieten die meisten Menschen das Bild einer schweren
Alkoholintoxikation. Allerdings kann die Verträglichkeit
von Alkohol je nach Toleranzlage schwanken. Ab 5 Promille
ist in der Regel mit einem tödlichen Ausgang zu rechnen,
sofern nicht unverzüglich kompetente Behandlung einsetzt. |
Entzugserscheinungen
(Alkohol-Entzugssyndrom )
Entzugserscheinungen treten auf, wenn der "nasse
Alkoholiker" seine Alkoholzufuhr unterbricht oder
einschränkt. Sie zeigen sich in unterschiedlichen
Schweregraden. Folgende Symptome können auftreten:
Magen-Darm-Störungen (Brechreiz, Durchfälle), Schlafstörungen,
starkes Schwitzen, Neurologische Störungen (Zittern,
Sprachstörungen, epileptische Anfälle, starke Nervosität),
Psychische Störungen (Unruhe, depressive Verstimmungen,
Angstzustände, Halluzinationen, Bewusstseinsstörungen),
Delirium. |
Alkoholdelir
(Delirium tremens)
Das Delirium ist die schlimmste Alkoholentzugserscheinung.
Es kann aber auch bestehendem hohen Blutalkoholspiegel
auftreten. Das Alkoholdelir stellt eine lebensbedrohliche
Krankheit dar und bedarf sofortiger stationärer
Behandlung! Anzeichen eines Delirs: Bewusstseinsstörungen,
Angstzustände, Starkes Zittern, epileptische Anfälle und
Halluzinationen (die berühmten weißen Mäuse). |
Persönlichkeits-
und Hirnleitungsveränderung (organisches Psychosyndrom)
Zeigt sich durch Störungen des Gedächtnisses, der
Feinmotorik, der Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit.
In schweren Fällen können Störungen der
Antriebsleistung und Depressionen auftreten. Bei strikter
Abstinenz kann sich dieses Krankheitsbild wieder zurückbilden.
Denkstörungen, Vergesslichkeit, gestörte Realitätswahrnehmung,
Psychosen. |
Schädigung
der Nervenbahnen (Alkohol-Polyneuropathie)
Diese Störungen treten bei ca. 20% der Alkoholiker auf.
Erkennbar beispielsweise durch Taubheitsgefühle und
"Ameisenkribbeln" vor allem in den Beinen,
Empfindungsstörungen, Muskelschwäche- und Krämpfe sowie
Nervenschmerzen. Auch der bei Alkoholikern oft zu
beobachtende tapsige unsichere Gang ist darauf zurückzuführen. |
Magenschleimhautentzündung
(Gastritis)
Durch die ständige Reizung der Magenschleimhaut,
besonders durch hochprozentige Getränke, kann es zur
Gastritis kommen. Sie zeigt sich durch Oberbauchschmerzen,
Übelkeit und Erbrechen, Erbrechen von dunkelrotem Blut,
Teerstuhl. Bei dauernder Schädigung kann es dadurch zu
Magengeschwüren kommen. |
Entzündungen
der Bauchspeicheldrüse (akute oder chronische
Pankreatitis)
Gürtelförmige Oberbauchschmerzen, Darmverschluss,
Kreislaufversagen, Nierenversagen und auf Dauer gesehene
Gewichtsabnahme kennzeichnen dieses Krankheitsbild. Diese
Entzündungen enden meistens tödlich. |
Speiseröhre
Venen in der Speiseröhrenwand erweitern sich zu
Krampfadern (Varizen) und können platzen. Der Betroffene
kann verbluten. |
Lebererkrankungen
allgemein
Die alkoholbedingte Fettleber stellt das frühe Stadium
alkoholbedingter Lebererkrankungen dar. Zunächst
verursacht die Fettleber keine Schmerzen oder Beschwerden.
Bei einem stärker ausgebildeten Krankheitsbild entstehen
Druckgefühl und Schmerzen im Oberbauch sowie Völlegefühl.
Heilung ist jetzt noch durch absolute Alkoholabstinenz möglich.
Bei der Leberentzündung (Hepatitis) sterben im Rahmen
eines entzündlichen Prozesses Leberzellen ab. Es gibt
allerdings verschieden verlaufende Formen der Hepatitis.
So beispielsweise die akute Alkohol-Hepatitis, bei der
sich innerhalb weniger Tage ein Leberkoma entwickeln kann. |
Leberzirrhose
Diese Erkrankung ist unheilbar. Die alkoholbedingte
Leberzirrhose kann besonders im Frühstadium
beschwerdefrei verlaufen. Bei dieser Krankheit sterben
Leberzellen ab und werden durch einfaches Gewebe ersetzt.
Die Krankheitszeichen im fortgeschrittenen Stadium sind
vielseitig (Vergrößerung von Milz und Leber, Gelbsucht,
Weißfleckung der Haut, Bauchwassersucht etc.). Durch
rechtzeitige Abstinenz und Diätmaßnahmen kann das
Fortschreiten der Krankheit verlangsamt werden. |
Blutgefäße
Bei regelmäßigen starken Alkoholkonsum werden die
Blutgefäße geschädigt. Es bilden sich unangenehme Hämorrhoiden.
Außerdem kommt es zu verstärkter Krampfaderbildung.
Krampfadern in der Speiseröhre gelten als besonders gefährlich,
weil diese beim Aufbrechen zur inneren Verblutung führen
können. Außerdem fördert Alkoholkonsum die verfrühte
Arterienverkalkung. |
Krampfanfälle
Die Anfälle gleichen denen der Epilepsie. Sie treten häufig
bei plötzlichem Alkoholentzug auf (allein oder als
Begleiterscheinung eines Deliers). Es gibt auch
"nasse" Krämpfe während der Trinkphase. Ist
einmal ein Krampanfall aufgetreten, bleibt die Neigung
dazu chronisch. Bei jedem epileptischen Anfall kommt es zu
einem Massensterben von Gehirnzellen. |
Korsakow-Syndrom
Damit bezeichnet man die schwerste Form der Gehirnschädigung
durch Alkohol. Benannt wurde diese Krankheit nach dem
russischen Psychater Sergei Korsakow, der diesen Zustand
erstmals 1854 beschrieb. Durch das Absterben bestimmter
Gehirnregionen erleidet der Betroffene einen weitgehenden
Gedächtnis- und Orientierungsverlust. Dieser Zustand ist
auch durch Abstinenz kaum noch heilbar. |
Wundheilung
Häufige Verletzungen durch Unfälle und Gewalttätigkeiten.
Die Wundheilung ist stark beeinträchtigt. Das gilt auch für
Operationen, bei denen die Komplikationsrate stark erhöht
ist. |
Fortpflanzung
Schäden an Hoden und Eierstöcken. Reduzierte
Fruchtbarkeit bei Mann und Frau. Kinder von alkoholkranken
Frauen können schon bei der Geburt körperlich und
geistig behindert sein. |
Herz
Herzmuskelentzündungen (Kardiomyopathie) werden wegen des
schleichenden Beginns meist erst spät entdeckt. Pumpschwäche
(Herzinsuffizenz), Rhythmusstörungen. |
Krebsrisiko
Alkohol schädigt die Reparaturmechanismen der
Chromosomen. Besonders gefährdet sind Mundhöhle, Rachen,
Speiseröhre, Magen Darm. Allgemeines Krebsrisiko ist
verdoppelt. |
Quelle:
A-Connect e.V
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